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Letzte Änderung: 23.06.2003


Das Ende des geozentrischen Weltbildes

Das geozentrische Weltbild ist leicht verständlich und auf den ersten Blick verlockend einfach: An einem Tag sehen wir die Sonne einen Kreisbogen über unserem Himmel ziehen, und bei Nacht verhalten sich Mond, Planeten und Sterne dementsprechend. Dies läßt sich nun äußerst leicht durch die Vorstellung erklären, daß die Erde von all diesen Himmelskörpern umkreist werde.

Wenn nun die Erde von Sonne, Mond, Planeten und Sternen umkreist wird, dann ist sie selbstverständlich im Zentrum des Weltalls! Diese Folgerung sollte uns heutzutage vorsichtig werden lassen - wieso sollte ausgerechnet unser Planet eine so ausgezeichnete Stellung im Kosmos innehaben?

In glücklicherweise vergangenen Zeiten paßte diese ausgezeichnete Stellung aber - zusammen mit der "Tatsache", daß der Mensch die Krone jeglicher Entwicklung ist - hervorragend zusammen: Die Erde als alleinig wichtiger Himmelskörper, beherrscht von der alleinig wichtigen Lebensform, geschaffen, behütet und gelenkt von dem alleinig wahren Gott. So mutierte der simple Erklärungsansatz für die Bahnen der Himmelskörper zu einem Dogma, das besser nicht in Frage gestellt wurde.

Noch in ptolemäischer Zeit wurden die Bahnen der die Erde umkreisenden Körper als perfekt rund definiert, aus dem Grunde, daß der Kreis als "perfekt" und somit "Gottes" Werk angemessen galt. Aber auch damals gab es schon Beobachter, die bei genauer Untersuchung der Bewegungen der Planeten feststellten, daß dieses a priori - Modell nicht 100%ig stimmen kann. Ptolemäus selbst (weit weniger dogmatisch veranlagt als viele, die sich später auf ihn beriefen) anerkannte diese Beobachtungen und erweiterte sein Modell um die sogenannten Epizykel - kleine Kreisbahnen, die die Planeten um ihre Aufenthaltsorte auf den großen Bahnen um die Erde herum durchlaufen mußten.

Doch auch diese Epizykel konnten viele Widersprüche zwischen Modell und Beobachtung nicht ausräumen. In diesen - ich wiederhole mich - glücklicherweise vergangenen Zeiten war die Lösung des Problems einfach: Mag ein Beobachter beobachten was er will, die Theorie ist gültig und wahr.

Nicolaus Kopernikus war einer der ersten, die feststellten, daß ein Modell mit der Sonne im Mittelpunkt (also auch die Erde als "normaler" umkreisender Körper) den Beobachtungen weit besser entspräche. Dieses die Erde (uns indirekt den Menschen und noch indirekter "Gott") entthronende Weltbild stieß auf erheblichen Widerstand von Seiten der Kirche und den von ihr geduldeten irdischen Machthabern; zumal hatte es noch einen gewaltigen Schönheitsfehler: Wie Polemäus forderte Kopernikus kreisrunde Bahnen - womit wiederum Abweichungen von den Beobachtungen verblieben, die Kopernikus wie zuvor Ptolemäus mit dem Kunstgriff der Epizykel zu kaschieren versuchte.

Das endgültige Ende für das Modell der alleinig umkreisten Erde jedoch führte erst Gallileo Gallilei herbei, als er mit seinem Teleskop erstmals die vier hellsten Monde des Jupiter sehen und in ihrer Bahn verfolgen konnte. Nun hätte es kein Zweifeln mehr geben dürfen: Die Erde ist nicht in einer solchen Sonderstellung, daß der Rest des Universums direkt um sie kreist.

Das noch immer offene Geheimnis der Schleifenbewegungen wollen wir im nächsten Kapitel näher anschauen.

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